Silvios Sicht 17

Natürlich könnte ich diesen Text mit den zu Jahresbeginn üblichen Floskeln beginnen. Ich verzichte aber darauf.

In den letzten paar Wochen habe ich mir endlich wieder mehr Zeit genommen, am Fernseher oder am Computerbildschirm Spiele von Schweizer Spitzenmannschaften oder der Nati anzuschauen. Die Resultate haben mich dabei weniger interessiert als der Auftritt von Spielern, welche in der Frohberghalle gross geworden sind oder zumindest einen Teil ihrer Handball-Ausbildung bei Handball Stäfa absolviert haben. Einzelne möchte ich besonders erwähnen.

Simon Schelling hat es bei Pfadi Winterthur momentan nicht ganz einfach; er verbringt hinter einem Klassetorhüter bei einem Top-Team viel Zeit auf der Bank. Pascal Vernier muss nach einer erneuten Verletzung leider wieder pausieren. Sein ehemaliger und aktueller Teamkollege Kevin Jud aber zieht bei Pfadi magistral die Fäden und ist eine echte Leaderfigur. Im ersten Spiel des Yellow-Cups hat er auch mit der Nationalmannschaft gegen Japan all seine Stärken gezeigt und brilliert. Es macht einfach Freude zu sehen, wie er Wille, Technik und Spielintelligenz ausnützt, um auf höchstem Niveau Akzente zu setzen.

Einer, welcher auch nicht dank seiner Körpergrösse auffällt, ist Damien Guignet. Nach seiner Lehrzeit bei den Elitejunioren von Stäfa und den Lakers Stäfa habe ich ihn zu Saisonbeginn eher als Ergänzungsspieler bei Wacker Thun wahrgenommen. Seine letzten Auftritte haben aber gezeigt, dass er seine Stärken weiter gepflegt hat und mutig und  zielstrebig zu Werke geht. Auch er beeindruckt mich durch Tempo, Übersicht und Kämpfertum. Damit hat er sich offensichtlich das Vertrauen von Trainer Martin Rubin und viel Einsatzzeit verdient.

Zu Saisonbeginn kam es bei einem Spiel der Elite-Junioren leider zu überharten Attacken und Verletzungen von Stäfner Junioren-Nationalspielern. Der Schweizerische Handballverband hat reagiert und Nico Peter hat aufgezeigt, wie weit bei uns die gängige Verteidigungsarbeit auch bei den Junioren auf Stufe Elite von dem entfernt ist, was international Standard ist. Oft wird in der Schweiz und sogar von Schweizer Auswahl-Teams reagiert statt antizipiert. Viel zu oft stösst man von der Seite, von hinten oder gar den in der Luft befindlichen Angreifer.

Viele Schiedsrichter ahnden das gemäss meinen Beobachtungen in der Schweiz noch viel zu wenig konsequent. Wenn ich selbst zusammen mit meinen Schiedsrichter-Partnern eine harte Linie fahre, ernte ich oft Unverständnis bei den Trainern und logischerweise dann auch bei ihren Spielern. Das Umdenken und die notwendige Sensibilisierung und Schulung von Schiedsrichtern, Trainern und Spielern auf allen Ebenen muss zwingend erfolgen.

Die Spiele des Yellow-Cup haben mir bestätigt: Am meisten Zeitstrafen gab es für das oben erwähnte Stossen gegen Rückraumspieler. Auf internationaler Ebene kommt glücklicherweise nur noch selten ein Abwehrspieler auf die Idee, im Gegenstoss oder gegen den Flügelspieler nach dem Absprung noch einen Kontakt zu wagen.

Zurück zu den Schweizer Nationalteams. Es ist schon beeindruckend, dass bei Abwesenheit von zahlreichen Stammspielern Junge wie ein Jonas Schelker oder ein Samuel Zehnder nachrücken und beweisen, dass ihre grosse Zukunft bereits begonnen hat. Die Durchlässigkeit zwischen den Nationalteams der verschiedenen Altersstufen und die Handschrift von Nationaltrainer Michael Suter wirken sich sehr positiv aus.

Wenn am nächsten Freitag in der Frohberghalle um 18.30 Uhr die U19-Nati gegen Holland spielt, ist vermutlich kein Stäfner dabei. Es sei denn, einer aus dem Trio Leopold, Rinderknecht und Waldvogel rücke aus der U17-Nati nach, statt zur gleichen Zeit in Malters zu spielen. Bei der U21-Nati, welche um 20.30 Uhr gleichenorts spielt, rechne ich fest mit dem Einsatz von Ardielli und Schlumpf.

Ich freue mich auf viele positive Erlebnisse in den nächsten Monaten und hoffe auf mehr Fairness, bei aller Härte. Das soll mehr als eine Floskel sein.

Die in der Rubrik „Silvios Sicht“ gemachten Äusserungen sind grundsätzlich subjektiv.

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