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Junges Team in Finalrunde weiterentwickeln

Die NLB-Hauptrunde hat Handball Stäfa über den Erwartungen auf Platz 3 abgeschlossen. Der Rückstand auf Qualifikationssieger Wädenswil/Horgen beträgt lediglich zwei Punkte. Die Ausgangslage für die Finalrunde, in welcher die beiden Playoff-Finalisten ermittelt werden, präsentiert sich sehr spannend. Die sechs Teams sind lediglich durch drei Punkte getrennt.

In den fünf nach dem Meisterschaftsunterbruch in diesem Jahr ausgetragenen Runden sammelten die Stäfner nicht weniger als neun Punkte. Erst in der abschliessenden Begegnung in Stans resultierte kein Sieg. «Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut läuft», gesteht Chefcoach Philipp Seitle. Der Deutsche spricht von einem Optimalszenario, das eingetreten sei. «Ganz viele junge Spieler brachten etwas mehr Leistung, um den Ausfall von Lukas Maag und Dominic Schwander als Kollektiv aufzufangen.» Captain Maag hatte sich im Cup-Achtelfinal am 1. April gegen Endingen einen komplizierten, offenen Sprungelenksbruch zugezogen. Schwander hatte sich kurz davor im Training den Fuss übertreten. Beim Linkshänder besteht noch eine kleine Chance auf eine Rückkehr in dieser Saison. «Aber wir werden nichts forcieren», stellt Seitle klar. Die Gesundheit habe oberste Priorität.

Am eigenen Leib erfahren

Der 35-jährige Deutsche steht in seiner zweiten Saison als Trainer. «Ich muss meine Jungs loben. Sie haben einen aussergewöhnlich guten Job gemacht – gerade in der schwierigen Corona-Situation.» Es gebe nicht einen Spieler, der sich nicht weiterentwickelt hätte. Gerade den jungen Akteuren schenkt er auch in heiklen Situationen das Vertrauen. «Man kann einem Spieler 100 Mal etwas sagen, das nützt viel weniger, als wenn er es auf der Platte unter Stress selbst erlebt», ist Seitle überzeugt. Und die junge Truppe, in welcher fast alle Spieler die Stäfner Juniorenabteilung durchlaufen haben, zahlten es ihm durch Leistung zurück. Offensiv stellten die Gelbschwarzen das zweitbeste Team der Liga, bezüglich Tordifferenz waren sie ebenfalls die Nummer 2.

Normale Schwankungen

«Hinten haben wir ein gutes System mit Barth, Vernier und Zimmermann im Zentrum», erklärt Philipp Seitle. Aus einer stabilen Abwehr heraus Tore aus der ersten Welle zu machen, erleichtere einiges. Die Leistungsschwankungen seien bei einer so jungen Mannschaft – von den zuletzt eingesetzten Feldspielern waren nur Barth und Vernier älter als 23 – absolut normal. Und der Deutsche windet seiner Equipe noch ein weiteres Kränzchen. «Als Spieler hätte ich Trainer Seitle gehasst», gesteht der 35-Jährige. Online-Trainings und Waldläufe seien ja nicht gerade motivierend. Trotzdem hätten alle voll mitgezogen. «Und die harte Arbeit hat sich ausbezahlt, wir können unser hohes Tempo praktisch ohne Einbussen durchziehen.»

Vom hohen Niveau profitieren

In der Finalrunde will der Stäfner Coach wie bis anhin «von Spiel zu Spiel schauen». Die Entwicklung der Spieler und des Teams stehe im Fokus. «Wir sind stolz, zu den besten sechs Mannschaften der Liga zu gehören und noch mindestens fünf Spiele auf hohem Niveau bestreiten zu können.» Nicht nur punkte- sondern auch leistungsmässig sieht Seitle das halbe Dutzend nahe beisammen. «An guten Tagen können wir gegen alle gewinnen, aber an schlechten auch gegen alle verlieren.»

«Wir wollen uns in jedem Spiel weiterentwickeln und haben immer den Sieg vor Augen», sagt Christian Rieger, der VR-Präsident der GS Players AG. Ein konkretes Rangziel nennt er nicht. «Wir nehmen was kommt und freuen uns auf die fünf Finalrunden-Spiele. Die Ausgangslage ist ja super spannend – vielleicht gelingt uns die Qualifikation für den Playoff-Final.»

Auftakt in Gossau

Zum Auftakt der Finalrunde reisen die Stäfner am Samstag nach Gossau. Gegen die Fürstenländer hatte der Seeklub die letzte Partie vor dem Saisonunterbruch 28:23 gewonnen. Im Cup hatten die Gelbschwarzen im Sechzehntelfinal mit 21:20 knapp die Oberhand behalten.

Am Pfingstmontag folgt um 13 Uhr das erste Heimspiel gegen die SG TV Solothurn, das wie gewohnt nur für 50 geladene Zuschauer zugänglich ist, aber im Livestream kommentiert wird.

Spielplan Handball Stäfa in der Finalrunde

Sa, 22. Mai, 17.30 Uhr: Forti Gossau - Handball Stäfa
Mo, 24. Mai, 13.00 Uhr: Handball Stäfa - SG Solothurn
Sa, 29. Mai, 16.30 Uhr: Handball Stäfa - SG Wädenswil/Horgen
Mi, 2. Juni, 20.00 Uhr: HSC Kreuzlingen - Handball Stäfa
Sa, 5. Juni, 19.00 Uhr: Handball Stäfa - CS Chênois Genève

Playoff-Final (EC-Formel) um den Aufstieg: 8. bis 13. Juni

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Trainer Philipp Seitle hat oft die richtigen Worte gefunden. (Foto: Reto Schneider)