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Den Biel-Fluch besiegt

Trotz einer nicht sonderlich berauschenden Leistung gewannen die Stäfner das Nachtragsspiel in Biel 31:29. Die Gelbschwarzen verpassten es, vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.
Neblig und kalt war es im Berner Seeland am Samstagabend. Um 20.45 Uhr wagten sich deshalb nur noch wenige aus dem Haus. Nur gut 50 Zuschauer verloren sich in der Bieler Esplanade-Halle. Für die Stimmung waren die Stäfner Auswechselspieler auf der Bank, die überzähligen Kaderspieler dahinter auf der Tribüne sowie der einzige Trommler in gelb-schwarz besorgt.
Zwar legte Biel auf 3:1 vor, doch dann agierten die Gäste in der Defensive kompakter und liessen vier Minuten lang keinen Gegentreffer zu. Mit vier Toren in Folge rissen sie die Führung an sich. Abzusetzen vermochte sich der neue Tabellenzweite vorerst allerdings nicht. Zu wenig zwingend waren die Aktionen in der Offensive. Eine Vorentscheidung hätten die Zürcher vor der Pause herbeiführen können. Doch statt den erstmaligen 3-Tore-Vorsprung auszubauen oder zumindest zu konservieren, verschoss Nicola Brunner einen Penalty und Biel gelang trotz Unterzahl kurz vor der Sirene der Anschlusstreffer zum 13:14.

Verbaler Weckruf
Drei Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Armin Sarac einen Gegenstoss zum 17:13. Damit war der Widerstand der Seeländer gebrochen – hätte man meinen können. Zu gut arbeitete die Verteidigung mit Goalie Patrick Murbach in jener Phase zusammen. Fast sieben Minuten dauerte es, ehe die Bieler – in Überzahl und nach einem Abpraller – ihren ersten Treffer erzielten. Als Christian Vernier in der 41. Minute vom Kreis backhand zum 20:15 traf, wuchs der Vorsprung erstmals auf fünf Tore an. Wenig später liess Noam Leopold lanciert von Armin Sarac einen Flieger zum 22:17 folgen.

«Vorne spielen wir Käse und hinten bekommen wir Scheisstore.» Dieser verbale Weckruf von Biels Vinzenz Schläfli im Time-out eine Viertelstunde vor Schluss nahmen sich sein Teamkollegen zu Herzen. Prompt kehrte die Spannung ins Spiel zurück. Mit zwei Einschüssen in Unterzahl verkürzten die Gastgeber zum 28:29. Eine Ausgleichschance gestanden die Stäfner den Einheimischen allerdings nicht zu. Den Biel-Fluch haben sie nach zwei empfindlichen Niederlagen mit Ach und Krach besiegt.

Ein rechter Knorz
«Das war ein rechter Knorz», befand Goalie Patrick Murbach, der – neben den zwei Punkten – als Best Player zwei Flaschen Bier in Empfang nehmen konnte. Es sei ihnen einfach nicht gelungen, die Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. «Wir kamen nicht klar damit, dass Biel oft einschläfernd spielte», meinte Jonas Affentranger, der sein Comeback gab. «Es fühlt sich super an, wieder dabei zu sein.» Der routinierte Rückraumspieler wurde vorab in der Verteidigung eingesetzt und versuchte seinen Mitspielern den einen oder anderen Input zu geben.

Telegramm
NLB: Biel - Handball Stäfa 29:31 (13:14)
Esplanade. 60 Zuschauer. SR: Joss/Ouardani. - Torfolge: 3:1, 3:5, 5:5, 6:8, 7:9, 10:10, 11:14, 13:14; 13:17, 16:21, 19:22, 22:27, 25:27, 26:29, 29:30, 29:31. - Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Biel, 3-mal 2 Minuten gegen Stäfa. - Stäfa: Murbach (13 Paraden)/Frei (für 3 Penaltys und 50. bis 55./2); Bleuler (2), Bächtiger (1), Affentranger, Maag (4), Vernier (2), Brunner (9/2), Schwander (1), Sarac (8/1), Leopold (2), Barth, Fukuda (2). - Bemerkungen: Stäfa ohne Ardielli (krank) und Zimmermann (verletz), setzt Gretler nicht ein. Comeback von Affentranger. Time-outs: Biel (27./11:13, 45./17:22, 60./29:31); Stäfa (18./7:8, 40./15:18, 54./24:27). 24. Frei hält Penalty von Trummer, der im Nachschuss zum 11:11 trifft. 30. Spuler hält Penalty von Brunner (12:14). 44. Spuler hält Penalty von Sarac (17:21).

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